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Auto

Von Autos und ihren mannigfaltigen
Vor- und Nachteilen !!!

oder:

Ich liebe mein Auto !

 

Christine und Autofahren, - eine unendliche Geschichte, - mit so vielen Kapiteln wie Blätter am Baum sind.

Ich fahre gerne Auto ! Oh ja !  Ich fahre auch gerne lange Strecken auf der Autobahn, - lieber noch als im Stadtverkehr.

Und seitdem ich nun jeden Tag die Strecke von GE- Schalke bis Duisburg auf der A 42 entlang düse, kann ich das auch richtig genießen.

Morgens ist die Länge genau richtig, um sich bei offenem Fenster die letzte Müdigkeit wegpusten zu lassen, und abends auf dem Heimweg, reicht es zeitlich gerade aus, um die ganzen Problemchen des Tages aus dem Fenster werfen zu können. (Die liegen jetzt alle zwischen Essen und Oberhausen auf dem Grünstreifen und lösen sich nach und nach in Wohlgefallen auf.)

Ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die unbedingt Gesellschaft brauchen bei längeren Fahrten. Für mich ist es ein Genuss, wenn ich die Fenster so weit öffnen kann, wie ich es gerne habe, und das ist normalerweise immer ein Stückchen mehr, als irgendwelche Beifahrer das vertragen können.

Den Wind im Haar und dann noch meine Musik dazu. Laut und möglichst was zum Mitsingen. Dann noch eine Zigarette dabei, das ist doch schon fast wie Urlaub !

Autobahnfahrten eignen sich auch vorzüglich dafür, die tägliche Kalorienzufuhr zu erhöhen, vor allem eben, wenn der Beifahrersitz frei ist, und man diverse Mahlzeiten dort übersichtlich aufbauen kann.

Mit der Zeit entwickelt man auch echte Profiness dabei, welche Lebensmittel sich für diesen Zweck eignen und welche man besser für zu Hause verwahrt. Während belegte Brötchen lediglich derbe krümeln, kann man sich mit herabfallenden Schokoladen Stückchen dermaßen die Oberbekleidung versauen, dass eine Rundumerneuerung nötig wird.

Flaschen mit Schraubverschluss sind eine große Hilfe bei durstlöschenden Aktivitäten. Wogegen Dosengetränke, wenn man sie überhaupt sauber aufbekommen hat,  ein großes Handicap sind, weil man nie eine sichere Abstellfläche frei hat.

Die Zigaretten auf dem Beifahrersitz gehören ebenso zur Grundausstattung wie das stets bereitliegende Handy. Im Stadtverkehr ist es mir immer zu unsicher, dieses auch zu benutzen, doch auf der Autobahn, bei freier Bahn, ist es meines Erachtens nicht gefährlicher als jede andere Unterhaltung während der Fahrt mit real anwesenden Personen.

 Ich habe ein klar eingespieltes Programm, wenn es denn klingelt: Rechte Spur fahren, Zigarette ausmachen, Fenster hochkurbeln, Musik ausmachen und dann erst Gespräch annehmen. Funktioniert genial !  Technikbegeistert, wie ich nun mal bin, werde ich aber sicher auch in ganz kurzer Zeit eine Freisprechanlage für`s Handy mein eigen nennen, - damit wäre dann auch allen Sicherheitsbeauftragten, die mit ihrer Besorgnis sicher völlig richtig liegen, genüge getan.

 

Seitdem ich häufiger auf der Autobahn zu finden bin, erlebe ich natürlich auch öfter diese Situationen, die einem den Blutdruck in schwindelnde Höhen schießen lassen.

Ganz klasse war es letztens, als ich zügig mit 130 Sachen auf der Überholspur bin, und das Vor-mir-Auto ein wenig abbremsen muss. Eigentlich nichts besonderes.... Nur als ich den Fuß auf das Bremspedal setzte, - da gab es plötzlich nach wie eine Gummiwand !  Ich konnte es weit durchtreten, ohne dass mein Wagen überhaupt merkte, dass ich ihm damit was sagen wollte. Er rollte munter mit dem gleichen Tempo weiter.
So ein Adrenalinstoß reicht für den ganzen Tag !
Erst bei mehrfachem Pumpen war wieder Bremsdruck zu spüren. Und so ging es den Rest der Fahrt weiter. Immer wieder erstmal Druck aufbauen, dann verstand der Gute auch, was ich von ihm wollte.

Mit meinen Kollegen fahre ich auch häufig schon mal im Konvoi über die Autobahn, wenn wegen der Vielzahl der Mitfahrenwollenden ein einziges Auto nicht ausreicht. Kollege Martin ist ein sehr charmanter Hinterherfahrer. Wenn ich z.B. durch Blinken anzeige, dass ich auf die Überholspur möchte, setzt er sich sofort links rüber und hält mir sozusagen den Rücken frei, damit ich locker vor ihn fahren kann.
Etwas dumm gelaufen war dann die Situation, als ich blinkte, - seinen Wagen im Rückspiegel auf der Überholspur sah, und auch zügig rüberfuhr.....
Leider hatte ich dabei nicht gemerkt, dass der Wagen hinter mir zwar das gleiche Fabrikat, aber eben nicht Martins Wagen war......
Der arme Fremde musste derbe in die Bremsen steigen, um nicht auf diese verrückte Blinde vor ihm aufzufahren.

 

Ansonsten bin ich ja eher eine defensive Fahrerin und versuche, allen möglichen Stress- Situationen aus dem Weg zu gehen. So hasse ich ja auch langanhaltende Staus, die mir die Nerven ruinieren. Lieber fahre ich bei nächster Gelegenheit von der Autobahn ab und suche mir einen anderen Weg.

Als ich auf meiner A 42 er Strecke noch neu war, und ich mich an einem Freitag nachmittag riesig darüber freute, dass ich endlich mal schon zum Kaffee bei meiner Schwester auf der Geburtstagsfeier sein könnte, da erwischte mich direkt kurz hinter Oberhausen ein großzügiger Stau.

Ja, muss denn das jetzt sein ??? Wie komme ich hier denn bloß am besten weg ??? Eine Straßenkarte hatte ich natürlich nicht zur Hand, aber, mich ganz auf meinen Orientierungssinn verlassend, nahm ich die nächste Abfahrt und wollte mir einen schnelleren Weg suchen.  Leider hatten ca. 586 andere Autofahrer die gleiche Idee gehabt. Sämtliche Straßen waren hoffnungslos verstopft. Ich stolperte nun von Ampel zu Ampel und um 16 Uhr 30, - als ich eigentlich schon längst bei Kaffee und Kuchen sitzen wollte, - befand ich mich noch immer mitten in Essen, eingeklemmt in einer Blechlawine.

Um 17 Uhr 30, - nach zweieinhalb Stunden Fahrzeit war ich endlich zu Hause.
Die Wut hatte sich in der letzten Stunde ständig innerlich multipliziert, und tropfte mir schon feucht aus den Augen. So brauchte ich noch mal eine Stunde, um mich wieder in den Griff zu kriegen, und war dann pünktlich zum Abendessen auf der Feier.

Und in dem Fall hatte es wirklich nichts mit Verfahren zu tun gehabt, nein, - der Weg war nicht schlecht gewesen, - nur zu voll.....

Ansonsten neige ich nur in bestimmten Gebieten dazu, mich zu verfahren. Denn eigentlich ist mein Orientierungssinn ganz zuverlässig.

Aber wenn ich mich ein paar Kilometer südlich von Essen befinde, dann versagt er völlig.
Seit ich dort eine Freundin in Heiligenhaus habe, bin ich den Weg zu ihr auf den verschiedensten Strecken gefahren. Scheinbar immer spiralförmig um den Ort herum bis ich irgendwann mit fast leergefahrenem Tank vor ihrer Haustür stehe.
Als ich nun endlich stolz schon mehrfach hintereinander den scheinbar kürzesten Weg gefunden hatte, da baute sie mir eine neue Schikane ein. Wir sollten uns im Nachbarort Velbert treffen.
Diese ganze Gegend jedoch ist dermaßen schlecht ausgeschildert, dass ich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs kam.

Nicht nur, dass ständig wechselnde Endziele auf den Wegweisern rund um den Ort angegeben sind, - nein Velbert selber scheint sich auch an dem Guinness Buch der Rekorde beworben zu haben, als Stadt mit den meisten Einbahnstraßen und den unübersichtlichsten Kreisverkehren. - Also ich bestätige die volle Punktzahl für das Erreichen sämtlicher möglichen Niederträchtigkeiten.

Wenn ich mal wieder in irgendeiner engen Einfahrt oder Sackgasse wenden muss, dann verfluche ich wortreich das Nichtvorhandensein einer brauchbaren Servolenkung an diesem sonst von mir geliebten Auto.
Ja, ich habe eine sehr vermenschlichte Beziehung zu diesem Gefährt, so dass ich auch gar nicht gut darauf reagiere, wenn jemand anderes negativ über die auffälligen Alterserscheinungen meines Autobahn-Partners redet. Wir werden ja alle nicht jünger und die paar Roststellen, - die machen doch erst das Markante und Unverwechselbare des Wagens aus.

Vor jedem missgünstig daherplappernden Beifahrer verteidige ich ihn selbstverständlich, obwohl ich sehr gut die schon baulich bedingten Mängel des Autos kenne. Wie kann man einen Aschenbecher bloß so anbringen, dass er von der Gangschaltung völlig verdeckt wird und im dritten oder fünften Gang kaum zu erreichen ist ? - Oder der Hebel, um die Choke zu ziehen, ist so galant hinter dem Lenkrad verborgen, dass ich im Winter grundsätzlich vergesse, das Ding wieder reinzuschieben.

Oder diese Uhr ! Die direkt neben dem Geschwindigkeitsanzeiger in genau der gleichen Größe angebracht ist. Wie oft schon wollte ich mit einem schnellen Blick feststellen, wie flott ich denn grade mal wieder dahinbrause, und wenn dann mein Auge schon wieder auf den Verkehr achtet registriert das Gehirn: Ich fahre nun genau viertel-nach-sieben schnell.

 

Dass eine Servolenkung wirklich eine wohltuende Erleichterung für die Armmuskulatur darstellt, das merke ich immer dann, wenn ich mal autofahrtechnisch fremd gehe und mit dem Transporter meines Mannes unterwegs bin.

Ein himmlisches Erlebnis, wenn man mit nur leichtem Drehen des Lenkrads, diesen Koloss um jede Kurve bewegen kann. Dafür verwirrt er mich jedes Mal aufs Neue mit seinen völlig anders gearteten Gängen. Wie soll denn ein Mensch, der auf die normale H- Schaltung konditioniert ist, plötzlich damit klarkommen, wenn der erste Gang links unten und erst der zweite nach oben geschoben wird????

Jedesmal bin ich wieder heilfroh, wenn ich meinen altersschwachen, ungepflegten, aber normalschaltigen VW wieder unter mir habe, und damit über die A42 brettern kann.

Autofahren ist einfach schön!  Und verführt mich regelmäßig dazu meinen Gedanken nachzuhängen.

Sollte ich irgendwann einen Unfall verschulden, liegt das sicher daran, dass mal wieder meine Phantasie in bunten Sprüngen über den Regenbogen tanzt und mich hinaufgezogen hat in die höheren Sphären von Licht, Weite und farbigen Träumen. 

Oder irgendwelche Probleme des Vortages springen mich vom Seitenstreifen aus an und machen mir klar, dass sich vielleicht doch nicht alle nur in Wohlgefallen aufgelöst haben.

Dann allerdings habe ich wirklich ein Problem !