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Heimflug

Mittwoch 21.2.

 

6 Uhr aufstehen
7 Uhr frühstücken
7 Uhr 30 Abfahrt zum Flughafen !

Ich hatte es tatsächlich geschafft, alles in Koffer, Tasche und Rucksack zu verstauen. Zur Vorsicht hatte ich Duschgel und Haarwaschmittel im Badezimmer stehen gelassen, um etwas Platz zu sparen. Und so hatte es dann wirklich gereicht. Nicht zu glauben. Das Gewicht des Koffers war deutlich mehr geworden, Es war auch alles etwas gequetscht darin und meine Angst für die nächsten Stunden war jetzt die Vorstellung, dass der Koffer irgendwo im Packraum des Flugzeuges auseinanderbrechen würde und ich in Düsseldorf den Inhalt aus diversen Wühlboxen heraussuchen könnte.

Die erinnerungsträchtige Keramik, die ich im Handgepäck hatte, war zwar einigermaßen gut in die Tasche hineingekommen, (oh diese Vase !!!) aber wie würde sie beim Herausnehmen aussehen ?  
Mehr so der Antikzustand ?  
 Diese Scherben aus dem 17. Jahrhundert habe ich an der Westküste der Algarve gefunden !

Als ich auf dem Flughafen in Faro stand und noch sooo viel Zeit hatte, da schickte ich meinem Herzensgatten eine Nachricht aufs Handy. Mit dem Inhalt, dass es nun bald los geht. Kurz danach piepst es bei mir und er antwortet: Kopf hoch! Niemals geht man so ganz !  Bis gleich! Wir freuen uns auf Dich!
Er wusste ganz genau, wie es mir wohl zumute sein würde. Und in dem Moment spürte ich auch, wie sehr ich mich auf ihn und unsere Lieblingstochter freute. 

Es war ja noch viel Zeit, bis der Aufruf für die Maschine kam und ich stöberte in aller Ruhe noch durch die kleinen Geschäfte dort.  In einer Anwandlung von “Ich will unbedingt noch ein Stück Portugal mitnehmen” , kaufte ich mir eine CD mit gemischter Fado Musik, die mich demnächst auf den öden Autofahrten zwischen Bochum und Duisburg, an die unvergleichliche Zeit an der Algarve erinnern sollte.

Auf dem Flug machten wir Station in Almeria, wo das Flugzeug gesäubert und aufgetankt wurde. (Nicht etwa, dass wir in der halben Stunde Flug schon soviel Dreck gemacht hätten.... sondern der Flieger war ja geradewegs aus Düsseldorf gekommen.) Anfangs fand ich diesen Umweg ja ärgerlich, aber so bekam ich noch einen wunderschönen Ausblick auf Spanien. Denn der Himmel war wolkenlos und die Sonne strahlte auf lange, weiße Strände, auf kahle Felsen, vereinzelte Dörfer im wunderschönen Andalusien und schneebedeckte Berge in den Pyrenäen.
Ich konnte mich nicht sattsehen an diesen Schönheiten, die da unter mir hinwegzogen.
So vieles ging mir durch den Kopf, als ich da alleine in meiner Reihe saß, mit dem Kopfhörer auf den Ohren und über die letzten zwei Wochen nachdachte.

Ganz viel Stolz, dass ich das alles alleine geschafft hatte....
Ganz viel Dankbarkeit, (wem gegenüber auch immer......) dass ich das alles so erlebt hatte....
Ganz viel Freude, bald wieder zu Hause zu sein, -  bei meinem Herzensgatten und meiner Lieblingstochter, die ich beide oftmals so gerne dabei gehabt hätte, um ihnen all das zu zeigen, was mich so beeindruckt hatte.
Ganz aufgewühlt saß ich da und war nur noch eine Wolke aus Emotionen, - getragen auf weiten Wellen der Musik, die mich berieselte.
Und dann sang auch noch im Radio Frank Sinatra:  “My way...”
Tja, da liefen mir vor lauter kitschiger Glückseligkeit einfach so die Tränen aus den Augen....

Über Deutschland lag eine dicke Wolkenschicht. Wir flogen durch den Sonnenschein, ohne etwas davon mitzubekommen, wie es wohl da unten jetzt aussah. Diesen Grau-Braun-Schock bekam ich erst, als wir die Wolken durchbrachen und Düsseldorf im Regen sichtbar wurde. Ein erschreckender, deprimierender Anblick.

Der Flughafen !  Mein Koffer kam vollständig und unversehrt über das Gepäckband.    Nicht zu glauben..... Kein Honig lief aus !

Und meine beiden Liebsten standen ganz vorne am Geländer und erwarteten mich, -
jeder mit einer Rose in der Hand.
Ein Bild, wie aus der Werbung.
(Merci, dass es Dich gibt !!!)

 

Ende des Urlaubs.

Zwei Wochen, die eigentlich schnell vergangen sind, die aber uneigentlich eine irrsinnig lange Zeit für mich waren. Ich habe genossen und erlebt....
(In erleben steckt LEBEN !)
Und immer hatte ich dieses gute Gefühl in mir, dass ich mir diesen Urlaub so richtig verdient hatte. Nach den anstrengenden Monaten, die ich hinter mich gebracht hatte, war es völlig OK, dass ich es mir jetzt so richtig gutgehen ließ.

So vieles habe ich in dieser Zeit über mich herausgefunden.
Z.B. dass ich sehr gut alleine sein kann, wenn ich denn nur ab und zu Gelegenheit habe, mal mit netten Leuten gemeinsam abzulachen...
und dass ich genügend Lebensfreude in mir habe, um dieses Alleinsein auch zu genießen.

Aber auch, dass ich es als wunderschön und sehr beruhigend empfinde, dass ich einen Hafen habe, in den ich voller Freude wieder einlaufen kann, weil ich dort sehnsüchtig erwartet werde.

Ich habe mir einen Traum erfüllt.  Und wenn es auch heißt: Jeder erfüllte Traum ist eine schöne Sehnsucht weniger im Leben.... so ist das nicht weiter schlimm, denn ich habe noch sooo viele Träume in mir........

Ich war noch niemals in New York
ich war noch niemals auf Hawaii .........

 

 

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