Die Welt ist viel zu bunt, um schwarz zu sehen !!!

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Nochmal Glück gehabt.....

E s gibt Tage... da  sollte man eigentlich im Bett bleiben und die Welt einfach draußen lassen, ein gutes Buch lesen, Kaffee trinken und sonst gar nichts. Aber wahrscheinlich würde man sich an solchen Tagen auch noch das Buch auf den Zeh fallen lassen und sich am Kaffee verbrühen.

So ein Tag war es mal wieder, als ich auf dem Weg zu einer geschäftlichen Besprechung im Eiltempo durch die Stadt raste.
Kurven schneiden, bei gelb über die Kreuzung - mein alter Opel macht noch jeden Blitzstart mit.

Kurz vor dem Ziel sah ich dann die nahende Katastrophe am Straßenrand  stehen: Polizeikontrolle!
Im Gehirn gehen alle Kontroll-Leuchten an: Meine kleinen Verfehlungen können die gar nicht gesehen haben. (Göttin sei dank!) Aber es sieht trotzdem schlecht aus für mich. Denn die Hauptaufgabe unserer Freunde und Helfer bei solchen Aktivitäten besteht nun mal darin, die Papiere zu kontrollieren.
Nun sind meine Papiere völlig in Ordnung- das Auto ist angemeldet, - nicht mal der TÜV ist überfällig, - ich selber werde auch nicht polizeilich gesucht, - es wäre eigentlich alles bestens.
Nur ist der Haken, dass ich die wichtigen Zettelchen so gut wie nie dabei habe. Da wir den Wagen mit 2 Personen abwechselnd fahren, hat normalerweise immer der den Fahrzeugschein in der Tasche, der ihn gerade nicht braucht.
Es ist schon schwierig genug im täglichen Chaos den Autoschlüssel zu finden, da kann ich mich doch nicht auch noch um solche Lapalien kümmern. Und der Opel braucht zwar seinen Diesel, aber er fährt problemlos auch ohne diesen Wisch, den man immer dabei haben soll.
Und der Führerschein steckt natürlich dort, wo er hingehört, im Portemonnai, aber mir ist sofort klar, dass selbiges in eben der Tasche steckt, die ich schon seit drei Tagen suche, die also bestimmt nicht neben mir auf dem Sitz liegt. Was nun?

"Allgemeine Fahrzeugkontrolle. Darf ich mal die Papiere sehen?" Ein ausgesprochen gut aussehendes Exemplar der Gattung Mann, dazu auch noch mit sympathischem Lächeln steht vor meinem Fenster. Ich wage gleich den Frontalangriff, strahle ihn an:
"Einen wunderschönen guten Tag! Es tut mir ganz schrecklich leid, aber ich habe keine Papiere mit. Ich könnte ja jetzt hier so tun, als würde ich erst mal alles absuchen, aber die Zeit können wir uns sparen, ich weiß, dass ich sie nicht mit habe. Sie können mich jetzt erschießen, ich bekenne mich schuldig!"
Sichtlich amüsiert antwortet er grinsend: "Dann muss ich sie jetzt wohl festnehmen. Aber mal im Ernst: Haben Sie denn einen Führerschein? Und seit wann? Und wo gemacht?" - "Na klar habe ich einen!" -
 Wo ich den gemacht habe weiß ich auch noch, aber wann? - "Sehen Sie, das ist schon so lange her. Wahrscheinlich habe ich auch deshalb längst vergessen, dass man die Papiere immer dabei haben muss."
Locker und flockig nach außen, aber innerlich bin ich total unruhig - wie wird das jetzt wieder ausgehen?  - Was das nun wieder kosten wird?
Solche Gelder, die so völlig unnütz mein Konto verlassen, ärgern mich immer besonders.

Doch der nette junge Mann lächelt noch immer. "Dann will ich mal für Sie hoffen, dass Ihre Angaben stimmen, sonst komme ich persönlich, um Sie ins Gefängnis zu bringen.  Nehmen Sie demnächst die Papiere mit, und jetzt gute Fahrt!"

Was war denn das? Ich bin völlig baff. - Gang einlegen, vorsichtig Gas geben, noch ein freundliches Grüßen zu diesem äußerst sympathischen jungen Mann.

Schon kurz nachdem ich weiter gefahren bin, fällt mir plötzlich ein, dass mir mein Herzensgatte doch vor kurzem gesagt hat, dass er den Fahrzeugschein jetzt im Auto deponiert hat. Ein Blick hinter die Sonnenblende... - da steckt er!

Wenige Minuten später , als ich aus dem Wagen steige, fällt mein Blick hinter den Fahrersitz, und dort liegt, ein wenig von einem Kissen verdeckt, die seit drei Tagen vermisste Handtasche. Ich glaube, ich erwähnte schon, was sich darin befand...

Wie singt schon Ina Deter: Und liebst Du das Chaos, dann liebe nur mich, denn keine ist so chaotisch wie ich.ch wie