Die Welt ist viel zu bunt, um schwarz zu sehen !!!

Du bist
BesucherIn Nr.

Start

Traum-Ziel: Toskana

oder

Abenteuer- Urlaub

in der Zivilisation

 

 Zum ersten Mal seit ichweißnichtwievielen Jahren war es endlich mal wieder soweit . - Was so lange nicht möglich war, - nun sollte es in diesem Jahr mal wieder klappen. Ein gemeinsamer Urlaub mit der ganzen Familie! Vater, Mutter und Kind ! Und sogar der Hund durfte mit !

 Eine herrliche Vorstellung !  Die ich eigentlich bis zur Abfahrt nicht so ganz glauben konnte.

 

 An den Vorbereitungen beteiligte ich mich denkbar wenig, - weil ich kaum die Zeit dafür fand. Für mich war nur wichtig, dass das Ziel Toskana hieß und wir vor allem den Tarot Garten besuchen würden, diese wunderschönen eigenwilligen Kreationen der Niki de St. Phalle, die ich schon seit langem sehen wollte.

 

 Mein Herzensgatte übernahm die Umorganisation des Urlaubsautos.

 Unseren grünen Mercedes Transporter, der sonst dazu dient, Schubkarre, Harke und Spaten zu den Baustellen und Friedhöfen zu transportieren, baute er mit viel Phantasie und Liebe-zum-Detail in ein gemütliches Wohnmobil um.

 Eine Dachluke wurde eingebaut, damit wir nicht, zu dritt darin schlafend, schon in der ersten Nacht ersticken würden.

 Unter die Anhänger- Kupplung baute er eine Trittstufe, so dass wir problemlos hinten in unsere Betten einsteigen konnten.

 

 Das größte Problem war die Doppelsitzbank für das Fahrerhaus, wo bisher nur 2 Personen sitzen konnten.. Viele Nachforschungen und Verhandlungen waren nötig, um dieses Ding billig bekommen zu können.. Endlich, genau eine Woche vor Abreise, hatte er eine feste Zusage, und 3 Tage vorher wurde das Teil eingebaut.

 Logischerweise blieb nun keine Zeit mehr, diese Veränderungen auch noch beim TÜV anzumelden. Und dass der Gurt für den Beifahrersitz nun nicht mehr brauchbar war, erfuhr ich auch erst bei der Abreise.

 

 

 Dienstag 13.Juli

 

 Vormittags war ich noch in der Schule gewesen und hatte dort meine 8 Stunden abgerissen, doch dann brauchten nur noch ein paar Kisten ins Auto, noch einen Kaffee vorsorglich gegen irgendwelche Müdigkeit, die natürlich an solchen Tagen sowieso nicht auftritt, dann konnten wir gegen 19 Uhr starten.

 

 Mit der Vision im Kopf, dass der Wagen wegen nicht vorhandener Anschnallmöglichkeiten und nichtangemeldeter Umbauten spätestens an der Schweizer Grenze stillgelegt würde, fuhren wir dann los.

 

 Erst jetzt stellte sich heraus, dass es doch verflixt eng wurde, Gil ihre Beine kaum bewegen konnte und ich fühlte mich auch etwas eingequetscht, - nur Farina strahlte geradezu, als sie merkte, dass sie nicht zu Hause bleiben musste.

 Aber die Vorfreude behielt die Überhand.

 

 Wir waren noch nicht auf der Autobahn, da stellte ich zum ersten Mal die Frage, die in den nächsten Stunden und Tagen immer wieder auftauchte: "Wann sind wir daaaaa???" Gerds lapidare Antwort darauf: "...Stunde noch!" und dann Gillians Zusatz: "....höööchstens!"

 

 Wir fuhren durch, bis kurz hinter Karlsruhe, wo wir auf einem Rastplatz die erste Nacht in unserem Wohnmobil verbrachten. Mein Herzensgatte und ich längs darin und zu unseren Köpfen quer lag Gillian. Irgendwo dazwischen machte es sich der Hund bequem und leckte uns zwischendurch reihum glücklich durch die Gesichter....

 

 

 Mittwoch 14. Juli,

 1. richtiger Urlaubstag.

 

 Mein Herzensgatte hatte für alles gut vorgesorgt, so dass wir auf dem Rastplatz gemütlich frühstücken und Kaffee trinken konnten.

 Kaum waren wir wieder losgefahren, setzte sich ein Polizeiwagen vor uns und schaltete das freundliche Schild: BITTE FOLGEN ! ein.  Mir standen sofort alle Sünden, die wir gerade TÜV- technisch begingen , im Sinn und dachte schon : Schade, ich wär so gern in die Toskana gefahren, aber es sollte wohl nicht sein.....

 Mein Herzensgatte, wie immer die Ruhe in Person, begrüßte die Herren superfreundlich und reichte mit herzlichem, charmanten Lächeln die verlangten Papiere nach draußen.

 Erst nach einer ganzen Weile und einem Funkgespräch, das der eine Polizist in seinem Wagen führte, konnte ich wieder Luft holen. Er wünschte uns gute Weiterfahrt und einen schönen Urlaub.

 Aufatmen.... und nix wie weg !

 

 

 Es folgte ein langweiliges Stück Autobahn bis Basel; auch die Schweiz konnte in ihrem Norden noch nicht faszinieren, erst als wir immer näher nach Luzern kamen, lohnte es sich, auf einem schönen Rastplatz eine aussichtstechnisch bemerkenswerte Pause einzulegen. Für den beanspruchten Fahrer war ein Stündchen Schlaf angesagt, während ich mich mit der Straßenkarte beschäftigen konnte, obwohl sich die geplante Route bis Capalbio, wo der Tarot Garten liegt, doch in den nächsten Tagen ständig wieder änderte, was allerdings nicht meinen schlechten Kartenkenntnissen, sondern unserer allgemeinen Flexibilität zuzuschreiben war.

 

 Der Gotthart Tunnel. Wieso hatten wir uns um Himmels willen bloß diesen Weg ausgedacht? 17km durch eine lange, ziemlich dunkle Röhre, die immer stinkiger und diesiger wurde.

 Zwei Fahrbahnen, - eine hin und eine her. Je länger wir darin fuhren, desto deutlicher standen mir wieder die Bilder der erst ein paar Wochen zurückliegenden Tunnelbrände vor Augen.

 Wir wunderten uns über einen entgegenkommenden Motorradfahrer. Dass der das rein atemtechnisch überhaupt überlebte !!!  Wahrscheinlich trug der eine Gasmaske!

 

 Aber danach wurde die Landschaft wieder traumhaft. Man kann die sauerländischen Hügelchen ja wirklich nicht vergleichen mit diesen gigantischen, schneebedeckten Alpen.

 Was die Schweizer hier für Berge - nur für die Touristen - aufgebaut haben, ist schon erstaunlich ......

 

 Der Lago Magiore ! Er lag ja nicht so ganz am Weg, aber da wir schon wieder nach einer Übernachtungsstelle Ausschau halten mussten, wollten wir wenigstens einen Platz an dem nördlichen Ausläufer finden. Also bei Bellinzona runter von der Bahn und Richtung Locarno, direkt an den See.

 

 Wir fanden ziemlich schnell die gut ausgeschilderten Campingplätze und fuhren den ersten an. Keine Hunde erlaubt ! - Weiter - der nächste lag gar nicht direkt am See und der dritte endlich begrüßte zwar freundlich den Hund, sah mich aber sehr zweifelnd an, als ich nach den Preisen fragte.

 Wer schon vorher nach den Preisen fragt, kann sich diesen Platz wahrscheinlich sowieso nicht leisten.

 Die wollten tatsächlich für eine Nacht fast 100,-DM haben. Nein danke, so war das nicht geplant. Wild campen ist in solchen Orten natürlich nicht erlaubt, also zurück Richtung Autobahn.

 Auf der Karte fand ich mal wieder eine meiner berühmten Abkürzungen.  Das brachte uns dann die ersten atemraubenden Serpentinen ein. Und oben auf dem Berg einen kleinen, versteckten Campingplatz für 25,-DM die Nacht.

 Na also! Von wegen, dass meine Abkürzungen uns ins Unglück stürzen..... sie retten unsere Urlaubskasse !

 

Weiter geht es hier !